Archiv des Autors: Rita Vogt

LinoClub: Von Fledermäusen und Bienenwachsernte

Immer gruseln sich noch viele vor Fledermäusen und so bastelten wir passend zu Halloween aus Kiefernzapfen diese flatterhaften Tiere und mischten uns einen blutroten „Fledermauscocktail“ – auch wenn von weltweit mehr als 1.400 vorkommenden Fledermausarten nur drei Arten Blut trinken. Dass Fledermäuse mit ihren Händen fliegen und mit ihren Ohren sehen, faszinierte uns sehr. So versuchten wir uns ebenfalls im Dunkeln mit unseren Ohren im Gartenclub zu orientieren und spielten im Dunkeln Versteckfangen. Lachen, Rufe und Rascheln verrieten dem Fänger dabei die Verstecke der anderen.

Gemütlich und stimmungsvoll wurde es beim Stockbrotzubereiten, welches wir mit vor Ort hergestellter Schüttelbutter aßen.

Windlichter aus Marmeladengläsern und Herbstlaub sollen uns die dunkle Jahreszeit erhellen. Mit Bienenwachskerzen bestückt, verbreiten sie zudem einen angenehmen Honigduft. Das Bienenwachs wird aus den Waben der Honigbienen gewonnen und im Frühjahr/Sommer vom Imker geerntet. Rita brachte solche Waben zur Anschauung mit in den Garten und berichtete, dass die Bienen für 1 kg Wachs, die Energie von 10 kg Honig benötigen. Das Wachs scheiden die Arbeiterinnen an Drüsen des Hinterleibs aus und mit den Mundwerkzeugen sowie Speichel und Propolis wird dieser zum fertigen Baumaterial geknetet.

Stimmungsvoller Herbst im Gartenclub Niehl

Tiefere Temperaturen und frühere Dämmerung ließen uns im Gartenclub Niehl in unserem Bauwagen zusammenrücken, Kerzen anzünden und warmen Punsch trinken. Dabei bastelten wir aus Marmeladengläsern und Herbstlaub Windlichter, die wir mit Bienenwachskerzen bestückten.

Wir bestaunten die von Rita mitgebrachten Bienenwaben. Jede einzelne Wabe ist ein sechseckiges Kunstwerk aus Bienenwachs und wird z.B. für den Honigvorrat angelegt. Bienen verfügen am Hinterleib über Drüsen, aus denen sie das Wachs ausscheiden und danach mit den Mundwerkzeugen kneten und mit Speichel sowie Propolis mischen. Für die Produktion ist viel Energie notwendig; für ein Kilogramm Wachs benötigen die Bienen etwa 10 Kilogramm Honig, was das Wachs wertvoller macht als den Honig selbst.

Eileen verwandelte spontan mit den Kindern aus Getränkekartons Portemonnaies und aus Holunderästen Perlen. Geröstete Maronen schmeckten allen gut und auch der Gewürzspekulatius stimmten uns auf die kommende Adventszeit ein.

Pflanzaktionen und Salaternte am Peeneweg

Da sich der November noch gut dazu eignet, Pflanzen umzusiedeln, nahmen wir zahlreiche Pflanzenspenden aus anderen Gärten entgegen, um die Artenvielfalt am Peeneweg zu bereichern. Wir pflanzten Kräuter wie Minze, Salbei und Thymian um. Vergruben Knollen von dem ursprünglich aus Nordamerika stammenden Topinambur und freuten uns über Ableger von Rhabarber und Erdbeeren. All diese Pflanzen wuchsen gut an und so blicken wir mit Vorfreude auf das nächste Gartenjahr, in dem wir hoffentlich reichlich ernten können.

Zur großen Freude vieler Anwohner konnten wir die ersten Salatköpfe ernten und verschenken. Aufmerksam machten wir auf diese Aktion mit unserer Infotafel, die wir am Eingang vom Garten montierten.

Für unsere tierischen Mitbewohner hängten wir Meisenknödel auf und richteten bunte Ohrenkneiferbehausungen ein. Hier hoffen wir darauf, dass diese Tiere in Zukunft Schädlinge in unserem Garten in Schach halten.

Am 1. Dezember werden wir uns vom Gartenjahr verabschieden. Im neuen Jahr starten wir am 2. März wie gewohnt um 15:00 Uhr am Peeneweg. Rita wird zwischendurch aber mal nach dem Rechten schauen und weiteren Salat, der evtl. noch nachreift, ernten und an die Bewohner verschenken.

Jahreszeiten- und Leitungswechsel in Linos GartenClub

Waren die Temperaturen in Linos GartenClub Anfang September noch sommerlich, so fielen sie bis Ende Oktober allmählich und T-Shirts wurden gegen warme Pullis und Jacken getauscht. Die Blätter verfärbten sich und die Natur produzierte in diesem Jahr Samen wie Kastanien und Kiefernzapfen in Hülle und Fülle. Diese nutzten wir beim Lino-Gartenfest und bastelten daraus Kastanienketten und Fledermäuse.

Wie sich Eichhörnchen auf den Winter vorbereiten, erzählte uns die Handpuppe Eddi das Eichhörnchen. Danach schlüpften wir selber in die Rolle von Eichhörnchen und versteckten Walnüsse im Garten, die wir nach einiger Zeit versuchten wiederzufinden. Da wir nicht über so gute Nasen und ein so gutes Erinnerungsvermögen wie die Eichhörnchen verfügen, war dies keine leichte Aufgabe. Von 28 Nüssen fanden wir gerade mal 13 wieder, die wir knackten und uns schmecken ließen. Allerdings stellten wir uns die Frage, was mit den fehlenden Nüssen passiert. Wahrscheinlich werden sie von anderen Tieren gefressen oder aus ihnen wächst ein neuer Walnussbaum, so dass die Eichhörnchen, die auch nicht alle Verstecke wiederfinden, zur Verbreitung von Pflanzen beitragen.

Die reichhaltige Ernte im Herbst versüßte uns den Abschied vom Sommer. Nicht so leicht fiel uns der Abschied von „Peter Hase“, der nach fünf Jahren die Leitung des GartenClubs an „Rita Reh“ übergab. Die Kinder und Jugendlichen hatten eine tolle Zeit mit vielen Gartenerlebnissen mit ihm. Für die Kita-Kinder versteckte Peter immer einen „Gartenpokal“, den er an Rita weiterreichte. So übernahm Rita eine von den Kindern liebgewonnene Tradition sowie Kinder und Jugendliche, die Freude an der Natur haben, die sie mit Kopf, Herz und Hand weiterentwickeln möchte.

Schulung der Sinne beim gemeinsamen Essen im GC Niehl

Im September und Oktober wurde im GartenClub Niehl reichlich geerntet. Tomaten, Gurken, Topinambur, Kräuter und Äpfel standen auf unserem Speiseplan. Dabei verglichen wir den Geschmack von roten und gelben Cocktailtomaten mit peruanischen Wildtomaten sowie von den verschiedenen Apfelsorten unseres Gartens. An Süße gewannen die Äpfel, als wir mit ihnen Pfannkuchen backten. Kräuter wie Schnittlauch, Oregano und Thymian mörserten wir mit Meersalz, wobei sie einen feinen Duft verbreiteten. Das so gewonnene Kräutersalz fügten wir selbstgemachter Butter hinzu, die wir mit frischem Baguette genossen. Die Knollen des verblühten Topinambur, eine ursprünglich aus Nordamerika stammende Nutzpflanze, waren schnell ausgegraben und gewaschen. Wir probierten ihn roh und als Chips, wobei uns die frittierte Form eindeutig besser schmeckte.

Nicht nur uns bot der GartenClub Nahrung. Wir konnten ein Weibchen von einem Kleinen Schillerfalter beim Lecken an Fallobst beobachten sowie Vögel wie Meisen und Halsbandsittiche an unseren Futtersilos. Im Hochbeet entdeckten wir eine Weinbergschnecke und ließen sie über unsere behandschuhten Hände kriechen. Wir lernten, dass sie sich überwiegend von abgestorbenen Pflanzenresten ernährt und im Garten kaum Schaden anrichtet. Im Gegenteil: Weinbergschnecken zersetzen ihre Nahrung und tragen somit zur Bodenverbesserung bei.

Neben der Ernte wurde bei uns auch gebastelt und gewerkelt. Aus Tontöpfen, die wir mit Acrylstiften bemalten und mit Holzwolle befüllten, wurden bunte Behausungen für Ohrenkneifer. Diese Tiere fressen u.a. Blattläuse und zählen im Garten somit zu den Nützlingen.

Für sein letztes Angebot im GartenClub Niehl überlegte sich Peter etwas ganz Besonderes. Jeder durfte aus Fliesenresten, Scherben oder Steinen und Beton ein Mosaik legen. Die Mosaike möchten wir nach ihrer Trocknung im Garten als Trittsteine integrieren. Somit bleibt uns die Vielfalt von Peters langjährigem Engagement in Erinnerung.

Neuer GartenTreff in Chorweiler-Nord am Peeneweg

Nachdem die GAG das Gelände des zukünftigen GartenTreffs von Betonplatten befreit hat, wurde es Anfang August an Querwaldein übergeben. Die Leitung übernahm Rita und zusammen mit Jonas wurden bis Ende September Beete angelegt und mit Pflanzen wie Kohlrabi, Salaten und Beerensträuchern bepflanzt. Im zukünftigen Tomatenbeet säten wir zur Bodenverbesserung Gründünger ein – positiver Nebeneffekt: eine bunte Blumenwiese für das Auge und Nektarquelle für Insekten im Herbst. Auch die ersten Gartengeräte wurden angeschafft, damit mit vielen Anwohner*innen gemeinsam gearbeitet werden kann.

Aufgrund der guten Lage des Gartens mit viel Publikumsverkehr, hat es sich schnell herumgesprochen, dass in dem Viertel ein „Garten für Alle“ entsteht. Es fanden Gespräche über den Gartenzaun statt und tatkräftige Unterstützung leisteten Can und Mika (jeweils 15 Jahre alt) sowie Mohamed (7) und Junis (6) mit ihrem Vater Ibrahim.

Bis zur Winterpause haben wir noch einiges vor: Gestaltung und Anbringung einer Infotafel, Anlage eines Kräuterbeets sowie die Herstellung von Winterquartieren für Insekten. Hier hoffen wir auf weitere Unterstützung, damit der GartenTreff Peeneweg zu einem festen Bestandteil für die Anwohner*innen in Chorweiler-Nord heranwächst.